Puh - der erste Text

Warum starte ich diesen Blog

Seit ich diese ersten Seiten erstelle, frage ich mich das.

Vielleicht muss ich dazu ausholen - Die Idee entstand vor 14 Tagen - Ende Januar 2021.

Mein 4Beiniger Begleiter ist mittlerweile 14 Jahre alt. Für seine Vorgeschichte und seine Grunderkrankungen, ein richtig stlolzes Alter.

Seit mittlerweile 11 Jahren begleitet Sam mich durch mein Leben. Es war nicht immer einfach. Aber immer einfach das Richtige.

Diese Blogidee ist eigentlich schon eine "alte" Idee. Immer wieder wollte ich mal was veröffentlichen. Andere an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Immer wieder habe ich diese Idee verworten, verschoben, Ausreden gehabt. "Was hast Du schon zu erzählen. Wen interessiert schon, was Du zu erzählen hast"

Und soll ich was dazu sagen? Mich! Mich interessiert, was ich zu sagen habe. Mich interessieren meine Gedanken, Sorgen, Ängste, Freude, mein Leben. Und gelebt und erlebt habe ich viel. Mit meinem Felligen Partner sogar sehr viel. Und das kann ich teilen. Ob jemand daraus einen Nutzen zieht, vermag ich nicht sagen. 

Vielleicht ermutige ich aber doch auch den ein oder anderen, sich mitzuteilen. Einfach Worte, Gedanken, Bilder zu veröffentlichen. Vielleicht lässt sich jemand auch inspirieren. Denn Worte haben Macht und sie können helfen.

Wenn Gedanken zu Taten werden

Nachdem ich die letzten Jahre mich sehr viel weitergebildet habe, wollte ich dieses Jahr ins Tun kommen. "Einfach machen. Mehr als in die Hose gehen, kann es ja nicht" das ist mein Motto dieses Jahr.

Und dann kam dieser Tag vor 14 Tagen. 

Mein 14 Jahre treuer Sam stand plötzlich vor mir, schwankte, starte mich dabei ein und im nächsten Moment fiel er mir regelrecht in meine Arme. Ihn durchzog ein Zittern. Erst vorne, dann über den ganzen Körper. Ich hielt ihn nur und war völlig machtlos. Ich wusste nicht, was ich tun muss. Sam wurder immer apathischer, verdrehte die Augen und war einfach nicht mehr bei mir.

Das Ganze dauerte ca. 10 Minuten. Dann fiel Sam in einen tiefen Schlaf.

"Epileptischer Anfall, Kreislauf" - ich weiß nicht, was ich alles dachte, was es sein könnte. Auch, dass es ein Tumor ist, der nun irgendwo seine Aufmerksamkeit forderte. Ich wägte ab, was ich tun sollte.

Der Atmen war relativ normal, der Puls spürbar. Aus diesem Grund entschied ich mich, abzuwarten.

Nach 20 Minuten ging es aber wieder von vorne los. Diesmal noch heftiger.

Also ab in die Klinik. 

Auf dem Weg dahin - ich hatte Sam in meinen Armen auf der Rückbank, während mein Mann fuhr - wurde sein Atmen immer flacher, der Herzschlag war fast nicht mehr zu spüren. "Wir werden mit einmem toten Hund ankommen", waren meine Gedanken....

Angekommen in der Klinik rannte mein Mann zur Anmeldung. Ich trug ihn rein und plötzlich war der Puls wieder oben. Adrenalin. Sam merkte wohl, wo wir waren.

Leider zitterte er immer noch und konnte auch nicht alleine stehen, geschweige denn stehen.

Die Ärztin war relativ schnell bei uns und nach ersten Untersuchungen entschieden wir, dass er an den Tropf kommt.

Aufgrund von Corona durfte ich nicht mit in die Behandlungsräume. Das Warten begann nun. Wir saßen draußen im Auto in der Kälte. Neben uns noch zwei andere Tierbesitzer, die auch mitten in der Nacht auf ihr Tier warteten.Hier auf diesem Parkplatz sind wir alle gleich. Wir sind Tierbesitzer, die um Ihr Tier bangen. dAs Tier, was viel mehr ist, als ein Tier. Für manche ein Freund, ein Partner, ein Familienmitglied oder der einzige soziale Kontakt. Hier auf diesem Parkplatz sitzt man von einander entfernt, doch alle haben die gleichen Sorgen.

Wenn zwei Stunden zur Ewigkeit werden 

Wir saßen im Auto und warteten. 30 Minuten, 60 Minuten - 2 Stunden. Dann wurden wir reingerufen und die Ärztin sagte "Er spricht auf die Infussion richtig gut an". In dem Moment liefen mir die Tränen. Ich hatte mit gerechnet, dass wir nun gesagt bekamen, dass wir uns verabschieden müssen.

Gemeinsam besprachen wir nun, was wir machen. Was es evtl. alles sein könnte. Im ersten Schritt ging es aber erstmal darum, in zu stabilisieren. Wir entschieden, dass er über Nacht in der Klinik blieb, um unter Beobachtung zu bleiben. 

Der Weg nach Hause war still, der restliche Sonntag unter Anspannung. Stündlich rechneten wir damit, aus der Klinik den Anruf zu bekommen, dass wir nun schnell kommen sollten.

Doch Sam entschied sich, dass es noch nicht Zeit für ihn wäre.

Am Montagmorgen bekamen wir dann den Anruf der Ärztin "Er steht und möchte abgeholt werden"


Ischämische Attacke

In der Klinik besprachen wir dann mit der Ärztin, was wir machen, was es sein könnte. Es gab drei konkrete Verdachtsdiagnosen - auch der Verdacht eines Tumos kam auf.

Um unseren alten Opa aber nicht allzu sehr zu stressen, beschlossen wir, dass wir keine weitere Diagnosetik vornehmen und erstmal auf die Blutergebnisse und Auswertungen der Untersuchungen zu warten.

Sam durfte mit nach Hause - er lief selbstständig. Etwas wackelig, aber er lief.

Am Nachmittag bekamen wir dann den Entlassungbericht, der Hinweis auf eine sogenannte Ischämische Attacke gab.

Im Grunde war es uns aber egal - wir hatten mit der Ärztin besprochen, was wir in welcher Diagnosebestätigung tun würden. Und wir waren uns einig - Egal welche Diagnose es auch sei, an der Therapie würde sich nichts ändern.

Warum also nun dieser Blog?

Die Stunden, die ich mit Warten verbrachte, sorgte für ein wahnsiniges Gedankenkarussel. Ich hatte vor lauter Verzweiflung sogar auf Facebook gepostet, dass es Sam nicht gut ging. Neben einigen Menschen, die mich dafür angriffen, erhielt ich sehr viel Zuspruche. Ich bekam Nachrichten per Kommentar, per WhatsApp, Anrufe und Privat messages, die mich bis heute sehr berühren.

Und da entstand wieder der Wunsch, etwas festzuhalten.

Worte haben Macht. Sie könne verletzen. In meinem Fall aber haben sie mir sehr viel Kraft gegeben. Sie haben mir gezeigt, ich bin nicht alleine. Diese ganze positive Kraft, so bin ich überzeugt, haben Sam erreicht und ihn gezeigt, dass seine Aufgabe hier noch nicht erledigt ist und jeder an ihn denkt.

Deshalb entsteht nun dieser Blog - er soll Worte liefern, die positive Kraft geben. Er soll Bilder zeigen, die, auch eventuell nur für einen kurzen Augenblick, dazu einladen, an was anderes zu denken. Für mich soll dieser Blog immer wieder daran erinnern, wie kraftvoll diese Worte waren. Deshalb möchte ich jeden Tag ab sofort etwas zur Erinnerung tun. Ein Bild, einen Satz, einen Text. Aufnehmen, schreiben oder veröffentlichen.

Denn mir hat die Community geholfen. Und das möchte ich zurückgeben.

Vertrauen

Die Wikipedia-Definition

Vertrauen bezeichnet die subjektive Überzeugung (oder auch das Gefühl für oder Glaube an die) von der Richtigkeit, Wahrheit von Handlungen, Einsichten und Aussagen bzw. der Redlichkeit von Personen. Vertrauen kann sich auf einen anderen oder das eigene Ich beziehen (Selbstvertrauen).
 

Was ist Vertrauen für mich?

für mich bedeutet Vertrauen sehr viel. Es bedeutet für mich, mich auf jemanden zu verlassen. Dass er / sie loyal mir gegenüber ist. Nicht hinter meinem Rücken über mich redet, mich vor anderen auch mal verteidigt, mir aber offen und ehrlich die Meinung sagt.

Vertrauen ist fragil. Eine Enttäuschung und schon kann es mit dem Vertrauen gewesen sein.

Unsere Hunde vertrauen uns. Der Urinstinkt ist da, sofern sie keine negative Erfahrungen gemacht haben. Oder, und das ist das Kuriose, sie keine negativen Erfahrungen durch die Mutter während der Tragezeit "erlebt" haben.

Neuste Forschungen besagen, dass Stress durch die Plazenta übertragen wird. So kann Misstrauen entstehen. Dies hat man auch bei Menschen erforscht.

Was bedeutet das für unser Verhältnis zu unseren Hunden? Wir müssen uns das Vertrauen erarbeiten. Vertrauen bekommen wir nicht, in dem wir besonders streng oder laut sind. Wir müssen Führung übernehmen. Doch was bedeutet "Führung übernehmen"? Viele Denken, dass sie besonder harsch auftreten müssen. Darum geht es nicht.

Sam hat mich viel gelehrt, was es heißt, Führung zu übernehmen. Dies fing damit an, dass er Strukturen benötigte, Verlässlichkeit. Ich musste zeigen, dass ich mich um Dinge kümmere. Das fing damit an, dass ich bei komischen Geräuschen in der Wohnung geschaut habe, was da ist. Sind andere Hunde auf uns zugestürmt, habe ich diese verscheucht, damit Sam wusste "Frauchen kümmert sich - ich kann entspannen". Wichtig war aber auch, dass ich eindeutig war in meiner Körpersprache und meinen Kommandos und stringend. D.h. ein nein bedeutete auch nein und nicht heute ja, morgen nein.

Bei Mitarbeiterführung nennen wir das, den Mitarbeitern Leitplanken geben, damit sie wissen, was sie tun dürfen. Es gibt gesellschaftliche Regeln, wie z.B. Kaffee aus den Büroräumem wird nicht einfach geklaut. Sonst bedeutet dies im schlimmsten Fall die Kündigung. Das sind Regeln, die wir kennen, von klein auf beigebracht bekommen.

Dann gibt es aber noch die Regeln, die wir erst kennenlernen müssen. in einer Beziehung z.B. Was darf ich bei meinem Partner. Wo ist seine Wohlfühlgrenze. Das testen wir aus.

Nicht anders ist das bei unseren Hunden. Sie kennen angeborene und erlernte Leitplanken. Jetzt kommen sie zu uns uns und müssen unsere Leitplanken kennenlernen.

Wenn diese nicht eindeutig sind, können sie nicht vertrauen lernen und unsere Beziehung und damit auch unsere Bindung, wird gestört.

Vertrauen muss erarbeitet werden. Egal ob in der Mensch-Mensch Beziehung oder Mensch-Hund / Hund-Mensch Beziehung

Das kennen wir doch alle

Manche Tage möchten wir einfach aus unserem Kalender streichen. Die Tage fangen schon damit an, dass man nicht aus dem Bett kommt, mit dem falschen Fuß aufsteht, die Zahnpasta alle ist, die Dusche zu heiß oder zu kalt, der PC nicht hochfährt, der Kollege nicht nett zu uns ist, unser Chef mit nichts zufrieden und so weiter.

Das sind die Tage, an denen ich mich Abends frage: Was hast Du dazu beigetragen?

Komisch, gelle? Ja, es ist komisch. Aber fakt ist, dass wir oftmals das anziehen, was wir selbst ausstrahlen. Unsere Erwartungshaltung "Na toll, der Tag fängt ja schon gut an!" zieht uns durch unseren ganzen Tag.

Also, schaue ich Abend offen und ehrlich in den Spiegel und überlege, was ich zu diesem Tag beigetragen habe und schließe Frieden mit ihm. So schlafe ich friedlich ein und der nächste Tag wird besser.

Der eigenen Verletzlichkeit begegnen

Vor ein paar Jahren las ich einen Blogbeitrag von Laura Malina Seiler. Es ist schon lange her. Sie war, so glaube ich zumindest, noch nicht ganz so bekannt, wie heute. Es ging um die eigene Verletzlichkeit und warum es gut ist, sie zu akzeptieren. 

Wir kennen es, jeder von uns. Wir schauen in den Spiegel und die Gedanken kreisen. Was ist, wenn ich nicht akzeptiert werden, wenn ich versage, wenn man mich nicht mag. Oftmals stecken Glaubenssätze hinter solchen Gedanken.

Das Schöne ist, wir dürfen Zweifeln. Zweifeln ist gut. Denn es sorgt dafür, dass wir in die Selbstreflektion gehen und lernen wollen.

Sei dir bewusst, wie Du mit Selbstzweifeln umgehen willst und akzeptiere sie. Mach es dir bewusst, dass es deine Entscheidung ist, wie Du mit deinen Zweifeln umgehen willst. Jeden Tag. Deine Entscheidung.

Und überlege dir gut, wen oder was Du Mietfrei in deinen Kopf wohnen lassen möchtest.

Zeit ist endlich

Es gibt Tage, an denen es Sam nicht sehr gut geht. Das sind Tage, in denen ich nicht so richtig weiß, wie ich mit mir und schon gar nicht wie ich mit Sam umgehen soll. Natürlich haben wir unsere Mittelchen, wie Brennesseltee, Leinsamenschleim oder, wenn es gar nicht geht, auch mal Schmerzmittel.

Ich merke aber, dass an diesen Tagen mein Fokus auf die Endlichkeit unserer gemeinsamen Zeit liegt. Warum ist das so? Warum können wir nicht einfach dankbar sein für die Zeit, die wir noch haben? Anstatt verzweifelt zu sein, wäre es doch sinnvoller den Fokus auf die das zu legen, was noch vor uns liegt. Jeder Tag, den wir gemeinsam aufstehen und erleben ist ein guter Tag <3

Hund - Spiegel des Menschen?

Vor ein paar Jahren sagte einmal jemand zu mir "Mensch, der spiegelt dich aber ganz schön". Ich könnte damals mit dieser Aussage noch nicht wirklich was anfangen. Heute weiß ich, wS DAMIT gemeint war.

Je nach Situation spiegelt Sam mich sehr. Im Verhalten, aber auch körperlich. Geht es mir nicht so gut, merke ich, wieviel Stress er hat. Fahre ich runter, entspannt auch er. Das ist nicht nur eingebildet, sondern mittlerweile auch wissenschaftlich nachgewiesen. Eine Studie hat sich genau mit diesem Thema beschäftigt.

Die Forscher haben den Zusammenhang zwischen Verhalten und Stressmanagement bei Hundehaltern und ihren Hunden analysiert. Konkret ging es ihnen dabei um das Stresshormon Cortisol. Die Wiener Wissenschaftler wollten wissen, welche Charaktereigenschaft des Herrchens die Ausschüttung des Hormons bei Hunden  beeinflusst.

Hund und Hundehalter wurden verschiedenen Situationen ausgesetzt und anhand von Speichelproben nach dem Hormon untersucht. Das Ergebnis: 

Sowohl Hund als auch Herrchen beeinflussen ihre Bewältigungsmechanismen gegenseitig. Das Erstaunliche: Der Zweibeiner hat dabei mehr Einfluss als der Vierbeiner.

Die Studie belegt, dass Hunde emotionale Informationen von Menschen aufnehmen und ihr Verhalten entsprechend anpassen können. Sie sind für die emotionalen Zustände ihrer Besitzer empfindlich und können ihre Emotionen spiegeln. Ob nun Angst und Nervosität, die sich im Hund als eher aggressives Verhalten spiegelt, oder Freude und Entspannung, die ein Hündchen folglich recht handsam machen.

In Klartext heißt es also wieder: Wir haben die Verantwortung für unsere Hunde. In Stresssituationen ruhe bewahren. Gefahr in Verzug (wie auch Gefahr definiert wird), Lösungen und Bewältigungsstrategien suchen.

Hunde sind sogenannte Soziale Dyaden, also eine "Gruppe"  von zwei und sie beeinflussen sich gegenseitig.

Auch umgekehrt wird es uns bewusst. Empathische Menschen fühlen mit ihrem Vierbeiner, wenn es ihm schlecht geht. Wir leiden mit, fühlen uns hilflos. Geht es ihm besser, geht es auch uns besser.

Wenn Ihr mehr über die Studie wissen wollt: Psychobiological Factors Affecting Cortisol Variability in Human-Dog Dyads (plos.org)

(english Version)

Ich weiß, was ich für eine Verantwortung für Sam habe und nehme diesen jeden Tag wahr. Auch, wenn es mir nicht immer leicht fällt.

 

Ablehnung

Das Thema Ablehnung beschäftigt mich seit einiger Tagen sehr. Was bedeutet Ablehnung? Was bedeutet Ablehnung für mich?

Wieso habe ich mich damit beschäftig? Relativ einfach. In den letzten Monaten hat Deutschland, eigentlich sogar Europa, einen starken Boom bei der „Beschaffung“ von Tieren erlebt. Dieser Boom hat viele Schatten mit sich gebracht. Ich möchte gar nicht auf das Thema Welpenmafia und Co eingehen.

Was mich triggert, sind die Tierheime und was jemanden dazu bewegt, sein Tier dort abzugeben. Da hat sich eine Person, eine Familie, ein Paar, für ein Tier entschieden, freut sich auf den Tag, an dem das Tier einzieht und dann ist es nicht so, wie die Erwartung, unsere Fantasie,  es uns eingeredet hat.

Und zack – das Tier wird abgelehnt. Diese Person, diese Familie, dieses Paar entscheidet sich für den Weg, desTierheims.

Mich beschäftigt, wie es dazu kommen kann. Fühlt das Tier eine Ablehnung? Warum entscheiden sich diese Menschen für diesen Weg? Ist es, weil sie sich vom Tier abgelehnt fühlen? Versuchen wir mit rationalen Gedanken diesem Tier ein Gefühl aufzudrücken, weil wir nicht verletzt werden wollen? „Bevor Du mich verletzt, entscheide ich mich, dich abzulehnen“? Sind es rationale Entscheidungen, die wir treffen, so ein Tier wieder abzugeben? Oder ist es das Zugeben, dass wir einfach im Vorfeld keine gute Entscheidung getroffen habe?

Als Sam zu mir kam, waren alle anderen Menschen und Hunde interessanter als ich. Hatte ich ihn im Wald losgelassen, dauerte es keine 5 Minuten und weg war er. Ich fühlte Ablehnung. ICH fühlte Ablehnung. Nicht Sam hat mich abgelehnt. Er kannte es schlichtweg nicht anders. Ich musste lernen mit solchen Situationen umzugehen. Es war nicht seine Schuld, nicht er lehnte mich ab, sondern ich lehnte es ab, mich mit der Situation auseinanderzusetzen. Er sagte nicht „Dich mag ich nicht“, sondern er fand diesen Moment mit mir gerade nicht so spannend, wie alles andere drumherum.

Was immer es ist, letztendlich geht es darum, wie wir damit umgehen. Akzeptieren wir diese Ablehnung ohne Bewertung? Wie gehen wir damit um, wenn uns andere Menschen dann für unsere Entscheidung ablehnen? Nehmen wir die Kritik an – egal ob berechtigt oder nicht – oder bedanken wir uns für das Geschenk Kritik und entscheiden dann, wie wir mit diesem umgehen wollen?

Egal wie, zu wissen, dass wir Themen mit Ablehnung haben oder sogar selbst ablehnen, ist schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung, Achtsamer und bewusster mit unserem und vorallem mit dem Leben eins anderen Lebewesens umzugehen.

In diesem Sinne: Was bedeutet für dich Ablehnung?

und aufeinmal ist es still...

Im letzten Jahr machte mich mein Körper aufmerksam, dass ich vielleicht mal einen Schritt langsamer machen sollte. Ich muss dazu sagen, dass ich Selbstständig bin und viel reise. In der Regel arbeite ich 7 Tage die Woche. Kundentermine unter der Woche, am Wochenende dann Rechnungen schreiben, Kundentermine vor- oder nachbereiten, Steuererklärungen und natürlich dann noch mein Hobby und Sam, der im Grunde der Grund für mein Hobby ist.

Und dann war da der Tag im Mai. Ich fühlte mich schon nicht sehr gut, legte mich etwas hin und auf einmal war es still. Ich hörte plötzlich nichts mehr auf dem linken Ohr. Es war, als hätte jemand einen Stopfen in mein Ohr gepackt.

Im ersten Moment überlegt man „was ist denn nun los?“ Man wartet. Vielleicht ändert sich ja wieder was. Dann hüpft man mal auf der Stelle, drückt ihm Ohr rum. Naja, die Akzeptanz war nicht sehr schnell da.

Nach ca. 3 Stunden rief ich dann beim Arzt an und durfte auch direkt kommen. Nach einigen Tests stellte er dann fest „Hörsturz“. Erstmal wurde sichergestellt, dass der Hörsturz nicht durch Ohrschmalz ausgelöst wurde, etc. Dann gab es eine Infusion und eine Krankmeldung. 3 Tage später sollte ich nochmal wieder kommen, um weitere Tests zu machen.

In den nächsten Tagen wurde es besser. Ich hatte wohl Glück im Unglück. Die nächsten Tests sollten der Ursache auf den Grund gehen. Leider stellte der Arzt keine Auslöser aus seinem Kenntnisbereich fest und überwies mich an einen Orthopäden.

Nun ja, lange Rede. Hier begann nun eine kleine Odyssee, die zum Schluss ergab, dass ich Probleme mit dem Halswirbel habe. Auslöser scheint ein Autounfall vor 10 Jahren gewesen zu sein, der nicht richtig behandelt wurde.

Jetzt bin ich seit ca 6 Monaten dabei, wieder fit zu werden. Physiotherapie, Muskelaufbau und und und.

Doch, hab ich was daraus gelernt? Habe ich was geändert? Lässt sich daraus was lernen?

Im Grunde war der Stress der Grund, warum es passierte, auch, wenn die Ursache der Unfall war. Hätte ich ein bisschen mehr auf mich geachtet, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen.

Gelernt habe ich, mehr auf mich zu achten. Ich habe den Job zurückgefahren. Esse und trinke regelmäßig, versuche mehr Sport zu machen. Naja, ich versuche einfach auf meinen Körper zu achten.

Und das mache ich auch mit Sam. Ich achte auf ihn, auf seine Körpersprache. Hängen die Ohren? Höre ich ein Bauchgrummeln? Er sagt so viel über seine Körpersprache. Wir müssen nur hinhören. 

 

Hunde: Vierbeiner spiegeln Verhalten ihrer Herrchen - WELT

Hitze

Die Hitze macht Sam sehr zu schaffen. Aktuell haben wir über 30 Grad. Ich merke ihm sein Alter an. Früher hätte er die Wärme einfacher weggesteckt. Nun macht sein Kreislauf nicht mehr so mit. Vor einiger Zeit entwickelte er eine Larynxparalyse - eine sogenannte Kehlkopflähmung. Das ist bei großen und alten Hunden nicht untypisch. 

Die Krankheit ist gekennzeichnet durch Atemprobleme, die sich durch Hecheln bei Anstrengung und Belastung des Hundes zeigen. Bei warmem Wetter oder Hitze können Erstickungsanfälle auftreten. Im Ruhezustand atmen die Patienten in der Regel normal. Bei der Kehlkopflähmung kann sich der Kehlkopf bei der Einatmung nicht erweitern, der eingeatmete Luftstrom bildet Turbulenzen, die als laute „röhrende„ oder „fiepende„ Atemgeräusche zu hören sind. Man kann dann auch eine „Bauchatmung“ beobachten (Quelle Tierklinik Kaiserberg). Bei Sam ist es bisher noch nicht zu Erstickungsanfällen gekommen, aber das Atmen fällt ihm extrem schwer. Vorallem eben bei Hitze. 

Was tue ich? In ersten Linie kühle ich ihn runter. D.h. ich kühle die Pfoten und den Kopf, er bekommt Eis zum lecken - in Maßen, da er ja mit IDB ein Problem hat. Und ich beruhige ihn. Yoga für Hunde. Lacht nicht, aber es ist nichts anderes. Er bekommt die Hand aufgelegt und ich versuche ihn mit der Stimme oder auch mit Musik zu beruhigen. Er vertraut mir sehr und so gelingt es mir, ihn immer wieder in Ruhelage zu bekommen.

In ein paar Tagen haben wir wieder Routineuntersuchung in der Klinik, bei der wir besprechen, ob wir ihn operieren lassen. Der Eingriff ist grundsätzlich kein Großer und trotzdem ist es eine OP, die den Organisum wieder belastet. Durch die OP könnte Sam aber wieder deutlich besser atmen und so eine Verbesserung der Lebensqualität erhalten.  Eine Entscheidung, die getroffen werden muss.

Was waren eure schwersten Entscheidungen, die Ihr bisher für eure Vierbeiner treffen musstet?